VIII. Ein Politicus müsse zu anfangs seiner Bedienung sich in guten Credit zu setzen bemühen.
In Ansehung man gemeiniglich auf einen neu auffgebenden Cometen genauere acht als andere gewöhnliche Gestirn hat; Als muß ein angehender Hof- oder Staats-Mann für allen Dingen darnach streben, wie er sich zu anfangs bey den meisten wo nicht allen in guten Ruff und Ansehen seßen möge. Dann de la matiné ou juge la reste de la journée, man urtheilet von der Beschaffenheit der Morgenrohte den darauffolgenden Tag: Daher wer sich einmahl in guten Credith gesetzt, der wird nicht leicht hernacher in übelen Ruff kommen, ob ers [sic!] gleich zu weilen versiehet <...>.
[8-е] наставителное учение политику подабает во времени и с начала своего чина в доброи кредит себя привести трудитися
Понеже обыкновенно на небе нововосходящую комету более примечают, нежели ночные обыкновенные звезды, и тако ж подобает новому дворовому человеку или политику паче всех вещей того искать, како бы ему сначала у болшаго числа ежели не у всех людеи доброе имя и почтение получити, ибо по состоянию утра разсуждают и о целом дни; сего ради кто единожды себя в доброи кредит привел, тот нескоро потом худое имя на себе понесет, хотя иногда и погрешит.
XVII. Wie man sich zu verhalten, wann man Amts wegen über eine Sache deliberiren muß.
Ein Staats-Mann hüte sich auch ja wohlaufgut Schulfürisch den Sachen nach zu grübeln und zu cavilliren <...>.
[17-e] наставителное учение
как поступати егда по чину твоему советовать подобает
Стацкий человек да стрежется о делех много толковать и распространять. <...>.
Weilen nun das grösseste Meisterstück eines Staats-Mannes darinn vornemlich bestehett, daß er durch [S. 279] seinen Verstand sich bemühe, dasjenige in einem dissimulirten Herzen zu lesen und diejenige Gedancken und Anschläge anzumercken, die man ihme verbergen will, wie I. Fr.Senaut dans l'usäge des passions schreibet; Also muß ein Politicus sich müglichst dahin bearbeiten, daß er absonderlich seines Herrn innerste Meinung und Intention recht erfahre, und darnach, soweit es mit gutem Gewissen geschehen kann […]
<...> и понеже вящая хитрость двороваго человека в том состоит, да разумом своим пояти тщатся в притворном сер[д]це читати и оного мысли и намерение догадыватся, которые от него скрыти хотят, яко господин Сенот во употреблениии страстеи пишет, тако подобает политику трудитися, дабы особливо государя своего [л. 66 об.] внутреннее мнение и намерение прямо уведати и потом елико доброю совестию учинитися может <...>.
XXVIII. Von der Versöhnung und denen Mitteln dazu zugelangen.
<...> die meisten Staats-Leute offt für eine grosse Klugheit halten die Mißverständnisse müglich zu foviren und beyde Theile dergestalt gegen ein ander zu verbittern, daß keine Hoffnung zur Wiederversöhnung überbleibe, ihre Sache und Glück um desto mehr dadurch zu versichern. Als der Absolon wider seinen Vater den König David sich empöhrte und ihn vom Königreiche abtriebe, rieth ihm der gottlose aber doch kluge Ahitophel listiglich den Weg zur Versöhnung da durchgänzlich zu versperren, daß er seines Vaters Kebsweiber öffentlich für den Augen des Volcks schänden muster, um dem Volck, dem zum theil bange war, daß die streitende Theile sich etwa miteinander, als Vater und Sohn vergleichen und sie dem Absolon an hängende darüber in die Brühe zu sitzen kommen möchten, die feste Einbildung zu machen, daß kein Vergleich mehr zu hoffen. Desgleichen practicirten auch die in diesem Seculo wider ihren rechtmäßigen König rebellirende Böhmische Stände und Unterthanen dann weilen sie vernommen, daß der Churfürst von Heidelberg, den sie an jenes statt erwehtet hatten, austragender Beysorge, daß sie etwa wieder umsatteln und ihn wieder verlassen möchten, die Kron anzunehmen groß Bedencken truge, stürzeten sie alle zu Prage da mahlen befindliche Käyserl[ichen]. Räthe und Ministros vom dortigen hohen Schlosse durch die Fenster herunter. Hier überklagte auch Carolus I. Magna Britanniae Rex, Glorwürdigsten Andenckens in seinem EIKΩN BAΣIΛIKH, daß seine Feinde und Widersacher es listiglich so artig in die Wege zu richten wissen, daß die Verbitterung zwischen Ihm und dem Perlament dergestalt überhand genommen, daß keine Hoffnung zur Reconciliation überblieben sey.
28 наставителное учение о примирении о способах к тому доступити
<...> многие дворовые люди за разум почитают несогласие возбуждати и людей между собою тако огорчати, дабы упования к примирению не осталось и тем щастие свое основати ищут, как Авесалом против отца своего Давыда востал и из царства его изгнал, присуждал ему, хотя беззаконны хитрый Ахитофел, дабы все способы к примирению уничтожити, чтоб он наложницу отца своего пред очми народа поругал, опасаяся, чтоб отец с сыном помирясь нещастия ему не приключили, а тогда уже как сие учинится твердо мнил, что несть упования к примирению, тож де чинили против своего справедливаго короля бунтующие ческие [чешские] чины и подданные, понеже усмотря, что курфирст Фалцкий [т.е. Пфальцский], которого оне вместо избрали, опасался корону принять, что б они паки пременив его не оставили, сего ради они извергнули всех в Праге обретающихся тогда цесарских министров и советников из замку в окошко, о сем же жалобу приносил Карл Первый, великобританскии король достохвалный памяти, в своей книжице названнои Образ царской, что недруги ево и противники толь лукаво и хитростно сочинили, что огорчение междо им и парламентом тако умножалось, что нималого упования к примирению не осталось.
<...> ein vornehmer, aber ruchloser und Gottesvergessener Staats-Mann in einer Versammlung, da er gehört, daß ein seiner Mit-Collegen gesagt, es wäre nicht gnug, daß der gethane Vorschlag ihrem gnädigsten Herrn sehr nützlich und auch leicht ins Werck zu richten wäre, sondern man müste auch genau beleuchten und sehen, ob er auch mit Gottes Wort und Liebe des [S. 8] Nächsten überein käme in diese gottlose Wort herausgebrochen, Taceat in Politicis Deus, gleich als wann des all waltenden grossen Gottes Gebieth und Herrschung nur im Himmel und in der Kirche statt fünde, und in weltliche Händel sich keineswegs zumengen hätte, sondern dem vermummeten Teufel, Ratio Satus perversa genannt, und dessen getreuen Dienern darinn das Regiment allein lassen müste – dafür haltend, daß sich die Politische und Staats*-Sachen gar übel auf einen Theologischen Leisteschickten noch passeten: da doch aus Gottes Wort ein weit anders erhellet, und das unbeblätterte Buch unsers Gewissens selbsten darthut: und irren solche Leute sehr, wann sie vermeinen, daß ohn göttliche Vorsehung und Direction ein Regiment bestehen könne, dann nach Aussage Hugonis Grotii, credere humanis confiliis regi Rempublicam, est subtilis Atheismus.
[Примечание: слово оставлено без перевода на русский].
<...> знатный но беззаконныи надворный человек в некотором собрани, как он услышал, что един из его товарыщей сказал, что недоволно есть, что учиненное предложение их милостивейшему государю дело полезно и лехко в действо произведено быти может, но надлежало б також разсмотрети, сходно ли оное с словом божиим и любовею ближняго; отвещал оный на то: сице да молчать в политеческих делах бог якобы вседержащаго бога владетельство токмо в небе и в церкви состояло, а в свецкия дела не имело мешатися, но сие, скрытному диаволу, превращеной рации статус названному, и его верным рабом владетелство одним предают и мнят, что политические с феологическими делами не могут сходни быти, хотя из слова божия весьма оное являетца и совесть наша сама доказует и погрушают зело такие люди, когда мнят, что безбожия провидения изправления владетелство состоятися может; понеже по обявлению Гугона Гроция верити что Речь Посполитая управляется человеческими советы есть хитростный атеисму схоже <...>.
Weilen nun das grösseste Meisterstück eines Staats-Mannes darinn vornemlich bestehett, daß er durch [S. 279] seinen Verstand sich bemühe, dasjenige in einem dissimulirten Herzen zu lesen und diejenige Gedancken und Anschläge anzumercken, die man ihme verbergen will, wie I. Fr.Senaut dans l'usäge des passions schreibet; Also muß ein Politicus sich müglichst dahin bearbeiten, daß er absonderlich seines Herrn innerste Meinung und Intention recht erfahre, und darnach, soweit es mit gutem Gewissen geschehen kann <...>.
<...> и понеже вящая хитрость двороваго человека в том состоит, да разумом своим пояти тщатся в притворном сер[д]це читати и оного мысли и намерение догадыватся, которые от него скрыти хотят, яко господин Сенат воспотреблени страстеи пишет, тако подобает политику трудитися, дабы особливо государя своего [л. 66 об.] внутреннее мнение и намерение прямо уведати и потом елико доброю совестию учинитися может <...>.
<...> die meisten Staats-Leute offt für eine grosse Klugheit halten die Mißverständnisse müglich zu foviren und beyde Theile dergestalt gegen ein ander zu verbittern, daß keine Hoffnung zur Wiederversöhnung überbleibe, ihre Sache und Glück um desto mehr dadurch zu versichern. Als der Absolon wider seinen Vater den König David sich empöhrte und ihn vom Königreiche abtriebe, rieth ihm der gottlose aber doch kluge Ahitophel listiglich den Weg zur Versöhnung da durchgänzlich zu versperren, daß er seines Vaters Kebsweiber öffentlich für den Augen des Volcks schänden muster, um dem Volck, dem zum theil bange war, daß die streitende Theile sich etwa miteinander, als Vater und Sohn vergleichen und sie dem Absolon an hängende darüber in die Brühe zu sitzen kommen möchten, die feste Einbildung zu machen, daß kein Vergleich mehr zu hoffen. Desgleichen practicirten auch die in diesem Seculo wider ihren rechtmäßigen König rebellirende Böhmische Stände und Unterthanen dann weilen sie vernommen, daß der Churfürst von Heidelberg, den sie an jenes statt erwehtet hatten, austragender Beysorge, daß sie etwa wieder umsatteln und ihn wieder verlassen möchten, die Kron anzunehmen groß Bedencken truge, stürzeten sie alle zu Prage da mahlen befindliche Käyserl[ichen]. Räthe und Ministros vom dortigen hohen Schlosse durch die Fenster herunter. Hier überklagte auch Carolus I. Magna Britanniae Rex, Glorwürdigsten Andenckens in seinem EIKΩN BAΣIΛIKH, daß seine Feinde und Widersacher es listiglich so artig in die Wege zu richten wissen, daß die Verbitterung zwischen Ihm und dem Perlament dergestalt überhand genommen, daß keine Hoffnung zur Reconciliation überblieben sey.
<...> многие дворовые люди за разум почитают несогласие возбуждати и людеи между собою тако огорчати, дабы упования к примирению не осталось и тем щастие свое основати ищут, как Авесалом против отца своего Давыда востал и из царства его изгнал, присуждал ему, хотя беззаконны хитрый Ахитофел, дабы все способы к примирению уничтожити, чтоб он наложницу отца своего пред очми народа поругал, опасаяся, чтоб отец с сыном помирясь нещастия ему не приключили, а тогда уже как сие учинится твердо мнил, что несть упования к примирению, тож де чинили против своего справедливаго короля бунтующие ческие [чешские] чины и подданные, понеже усмотря, что курфирст Фалцкий , которого оне вместо избрали, опасался корону принять, что б они паки пременив его не оставили, сего ради они извергнули всех в Праге обретающихся тогда цесарских министров и советников из замку в окошко, о сем же жалобу приносил Карл Первыи, великобританскии король достохвалныи памяти, в своеи книжице названной Образ царской, что недруги ево и противники толь лукаво и хитростно сочинили, что огорчение междо им и парламентом тако умножалось, что нималого упования к примирению не осталось.
Es schiene aber, als wenn Asien damals diesen beyden grossen Männern zu enge werden wollte, und konnten die Staats-Männer aus beyder übergrossen Ehrbegierde leicht den Schluß machen, daß es noch einst zum Kriege ausschlagen würde <...>.
Но казалось, будто бы в то время Асия сим двум великим мужам становилась тесною, и политики могли из их чрезмернаго честолюбия легко заключить, что дойдет между ими когда-нибудь до войны <...>.
<...> so dürfte man nunmehr eine Abhandlung von den Pflichten der Regenten von mir erwarten. Vielleicht wäre ich in diesem Stücke, da ich die besten Geschichtschreiber unermüdet lese, glücklicher, als manche junge Schriftsteller <...> Ich überlasse dieses aber alten und erfahrnen Staatsmännern <...>.
Следовало бы теперь упомянуть о должностях владетелей. Читая прилежно наилучших писателей истории, может быть был бы я в сем деле удачливее, нежели другие <...> однако я оставляю сие старым и искусным политикам <...>.
Wenn ein Staatsmann sich nicht in den Ruf der Aufrichtigkeit, Einfalt und Redlichkeit setzen kann, so richtet er durch seine Künste nichts anders aus, als daß er andre warnet, sich wol für ihn zu hüten.
Ежели политик не может прослыть откровенным, простодушным и справедливым, то своим искусством ничего не может произвести, как только заставить других, чтоб его опасались.
380. Zu einem guten Staatsmann oder Beamten werden fünf Stücke unentbehrlich erfordert: Fähigkeit, Uneigennüzigkeit; Arbeitsamkeit, Gedult, und Unpartheylichkeit.
380. Доброму гражданину и чиновному мужу необходимо должно иметь и наблюдать сии пять правил: способность, нелихоимство, трудолюбие, терпение и безпристрастие.